Alter Dom Mainz

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    Er ist es! - Der Alte Dom von Mainz

    © gerhard.fleischer - augenmass@me.comSarkophag 3 Wochen vor Öffnung3 Wochen vor der Öffnung © gerhard.fleischer - augenmass@me.com

    „Er ist es!“, konnte im November 2019 verkündet werden. In dem Sarkophag, der einige Monate zuvor im Mittelschiff der Johanniskirche gefunden und unter großer medialer Anteilnahme geöffnet worden war, befanden sich die Gebeine Erkanbalds, der von 1011 bis 1021 Mainzer Erzbischof gewesen war. Die im Grab befindlichen Schuhe und Kleidung, insbesondere das Pallium als Amtszeichen, ermöglichten die Identifizierung als Erzbischof und lassen sich auf die Zeit zwischen 950 und 1050 datieren. Da Erkanbalds Amtsvorgänger in St. Alban beziehungsweise in St. Stephan und seine Nachfolger im neuen Dom beigesetzt wurden, musste es sich um Erkanbald handeln. Damit war St. Johannis die erste Bischofskirche in Mainz.

    Anfänge im frühen Mittelalter

    Aus ihrer Rolle als Bischofskirche lässt sich die frühe Geschichte der Kirche erhellen, wenn auch erst ab dem 4. Jahrhundert. Zu dieser Zeit standen an der Stelle der heutigen Johanniskirche mehrere Gebäude, zuletzt ein Großbau mit massiven Mauern von unbekannter Funktion, der schon im 5. Jahrhundert als Bischofskirche gedient haben könnte. 

    Zu einem Aufschwung kam es unter Bischof Sidonius († nach 580). Er war aus dem südlichen Gallien an den Rhein gekommen und sorgte dort für die Erneuerung bestehender Kirchen und die Errichtung neuer Gotteshäuser. Patron der Mainzer Bischofskirche war der heilige Martin, der als römischer Soldat gedient, später Bischof von Tours geworden war und bald zum Reichsheiligen der Franken aufstieg. Das römische Mainz war fränkisch geworden.

    Von Bonifatius zu Willigis

    Zu Beginn des 8. Jahrhunderts schickte sich der Angelsache Winfried an, die Gebiete östlich des Rheins zu christianisieren. Unterstützt wurde er dabei durch den fränkischen König und den Papst, der ihm den Namen Bonifatius verlieh. Nach einer über zwei Jahrzehnte währenden Missionstätigkeit erhielt Bonifatius das Bistum Mainz. Mit der Erhebung zum Erzbistum unter dem Nachfolger Lullus standen die Mainzer Erzbischöfe fortan einer Kirchenprovinz vor, die sich schließlich von der Nähe der Nordseegegend bis zu den Alpen erstreckte und auch die neu gegründeten Bistümer im Osten umfasste.

    Auf Synoden wirkten die Erzbischöfe auf die Förderung des Glaubens und der Bildung hin und trafen Regelungen für das Leben der Kleriker wie der Laien. Unter Hrabanus Maurus (847–856) kam es zu intensiven theologischen Auseinandersetzungen um die Prädestinationslehre und das Abendmahlverständnis. Auch politisch kam den Erzbischöfen im ostfränkischen Reich eine immer größere Rolle zu. Die Könige übertrugen ihnen Besitzungen und Einkünfte, was ihre weltliche Macht weiter steigerte. So konnten sie auch auf die Königserhebung selbst Einfluss ausüben, beginnend mit Hatto I. (891–913). 

    Diese Entwicklung setzte sich im 10. Jahrhundert fort. Die Mainzer Erzbischöfe wurden zu zentralen Stützen der Könige und Kaiser. Auch bei der Durchführung der Herrscherweihe beanspruchten sie gegenüber ihren Amtsbrüdern aus Köln und Trier die zentrale Rolle. So entstand der maßgebliche Text, der den Ablauf der Krönung und Salbung regelte, um das Jahr 960 im Mainzer Kloster St. Alban. Bald darauf schien die Zeit reif, das Krönungsrecht endgültig nach Mainz zu holen, an den Alten Dom.

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    Knochenstaub und Stoffreste

    Lesen Sie die Berichte zur Öffnung des Sarkophags am 4. Juni 2019 und zur wissenschaftlichen Identifizierung von Erzbischof Erkanbald anhand seiner Kleidung. 

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